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Der Deckungsbeitrag als unternehmerische Kenngröße

Der Deckungsbeitrag ist das Ergebnis aus der Differenz des Umsatzes abzüglich der variablen Kosten. Er dient zur Fixkostendeckung eines Unternehmens.

Ein dauerhaft negativer Deckungsbeitrag bedeutet daher automatisch, dass das jeweilige Unternehmen in wirtschaftliche Schieflage geraten wird, da die variablen und damit auch gleichzeitig die Gesamtkosten höher als der Umsatz sind.

Mit dem Ergebnis aus der Deckungsbeitragsrechnung werden die Preisuntergrenze und der Break Even Point berechnet.

Die Berechnung des Deckungsbeitrages an sich ist einfach, sofern im Vorwege die variablen und fixen Kosten feststehen. Die Herausforderung besteht nicht in der Berechnung, sondern in der Festlegung der Kosten. Speziell bei Dienstleistungen oder neuen Produkten ist diese Einteilung oft schwierig.

Deckungsbeitrag

Die Unterscheidung zwischen variablen und fixen Kosten ist die Basis der Deckungsbeitragsberechnung. Dabei ändern sich die variablen Kosten mit Blick auf die Bezugsgröße, welche z.B. Arbeitsstunde oder Stückkosten sein kann. Die fixen Kosten bleiben unabhängig der Bezugsgröße gleich, wie z.B. Pacht oder Kapitaldienste.

Die variablen und fixen Kosten sind von den drei Elementen Bezugsgröße, Zeit und vertraglichen Bestimmungen abhängig. Hierbei wird die Bezugsgröße in Bezug auf ihre Kostenursache gewählt. Verkaufseinheit und weitere Faktoren beeinflussen die Berechnung.

Die Zeit, wie auch die vertraglichen Bestimmungen, beeinflussen darüber hinaus die variablen und fixen Kosten. Bei dem Faktor Zeit ist so, dass über einen langen Zeitraum theoretisch alle Kosten variabel sein können; auch Arbeitsverträge sind änderbar. 

Vertragliche Bestimmungen wie Pachtverträge oder Kapitaldienste gelten in der Regel als fixe Kosten, sind aber wie z.B. Arbeitsverträge veränderbar.

Speziell die Hotellerie unterliegt einigen Bestimmungsschwierigkeiten in Bezug auf den Deckungsbeitrag. Dabei ist die Rechnung  auch hier erstmal einfach (Deckungsbeitrag = Umsatz pro Übernachtung – variable Kosten pro Übernachtung), hat aber für einen Hotelaufenthalt einer Person in einem Hotel mit 1.000 Betten große Auswirkungen auf die Planung der Betriebsergebnisse.

Exemplarisch für die Schwierigkeit der Berechnung des Deckungsbeitrages in der Hotellerie sind u.a. der Doppelbelegungsfaktor und das Restaurant.

Da ein Doppelzimmer wahlweise mit einer oder zwei Personen belegt wird, wird pro Zimmer mehr oder weniger Wäsche oder Energie verbraucht. Dadurch ist die Bezugsgröße, in diesem Fall Person vs. Zimmer, nicht eindeutig, so dass entschieden werden kann, einen Durchschnittswert anzusetzen.

Eine weitere Schwierigkeit in der Hotellerie liegt darin, dass nicht allein die Trennung von variablen zu fixen Kosten notwendig ist, sondern auch die Steigerung einzelner Kosten. Sobald das Restaurant geöffnet hat fallen Fixkosten für Personal (Küche und Service) an. Ab einer bestimmten Anzahl an (erwarteten) Gästen wird allerdings zusätzliches Personal benötigt, so dass die Fixkosten an die Menge angepasst werden müssen.

Wesentlich für eine erfolgreiche Deckungsbeitragsrechnung ist dabei die kontinuierliche Festlegung einzelner Kosten, welche so lange in Ordnung ist, sofern sie begründet werden kann. Hilfreich sind auch immer belastbare historische Daten.

Was sind Fixe Kosten?

Fixkosten sind die Kosten die unabhängig von der Auslastung des Betriebes anfallen; z.B. Versicherungen, Zinsen, Pacht, Personalkosten.

Was sind variable Kosten?

Variable Kosten sind die Kosten, die nur anfallen, wenn ein Zimmer belegt ist; z.B. Wäsche, Energie, Reinigungsmittel, Provisionen.

Was sind sprungfixe Kosten?

Sprungfixe Kosten sind fixe Kosten die an einer bestimmten, vorher definierbaren Stelle ansteigen. So muss z.B. das Servicepersonal ab einer bestimmten Anzahl von erwarteten Gästen erhöht werden.

Gibt es unterschiedliche Deckungsbeiträge?

Ja, es gibt fünf verschieden Deckungsbeiträge, welche alle auf den Deckungsbeitrag 1 aufbauen und jeweils durch unterschiedliche Berücksichtigung von Fixkosten ergänzt werden.

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